Die Verhaltenstherapie geht davon aus, dass psychische Erkrankungen oder unerwünschtes Verhalten durch fehlerhafte Lernprozesse verursacht werden. In Zusammenarbeit mit dem Therapeuten werden diese Verhaltensmuster erkannt und neues Verhalten erlernt und eingeübt. Dabei werden vielfältige Methoden eingesetzt, z.B. Konfrontationsverfahren bei Ängsten oder Entspannungsverfahren zur Stressbewältigung. Ziel ist, sich selbst wieder als kompetent und selbstwirksam zu erleben.
Eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie ist die Akzeptanz- und Commitment Therapie.
Die Akzeptanz- und Commitment-Therapie („ACT“) ist ein neuartiger Behandlungsansatz, der zur sog. „dritten Welle“ der Verhaltenstherapie gerechnet wird. In ACT werden sowohl Akzeptanz- und Achtsamkeitsstrategien als auch Strategien zur Verhaltensänderung eingesetzt. Dabei geht es zunächst darum, nicht gegen schmerzliche innere Erlebnisse zu kämpfen, sondern sie anzunehmen. Denn oft führt dieser Kampf gegen die eigenen Gedanken und körperlichen Empfindungen dazu, die Dinge, die einem eigentlich wichtig sind aus den Augen zu verlieren. Diese "eigentlich wichtigen Dinge" - Werte oder Richtungsziele - werden herausgearbeitet und öffnen den Blick dafür, wie man leben möchte. Mit einer Vielzahl von Übungen wird eingeübt, diese Werte dann im täglichen Handeln umzusetzen. Bisher hat sich ACT unter anderem bei Krankheitsbildern und Problemen wie Depressionen, Angststörungen und bei chronischen Schmerzen als wirksam erwiesen.